Training
Dieser Bereich wird nach und nach angereichert mit verschiedenen Spielformen (SF) und Übungsformen (ÜF), die ihr in euer Training integrieren könnt.
Teils sind die Übungen an Trainingstipps des BTV angelehnt, die ihre auch hier findet. Z.B. Beinarbeit, Unsicherheit im Match, zu passive Spielweise, zu risikoreiche Spielweise, etc..
AUFSCHLAG & RETURN
Serve- vs Return-Präzision (SF)
Der Aufschläger (A) kriegt für jeden Treffer in das rot markierte Zielfeld in der Service Box einen Punkt.
Der Rückschläger (R) retourniert lang und mittig und kriegt ebenso für jeden Treffer ins Zielfeld einen Punkt. Der Ballwechsel wird gestoppt.
Der 7. Punkt entscheidet einen Durchgang und das Aufschlagrecht wechselt. Die Spieler wechseln die Seiten.
Regeln & Variationen
Größe der Zielfelder: dem Können entsprechend. Zielfeld Aufschlag: z.B. 70 x 70 cm (= 1 Schlägerlänge). Zielfeld für Return: 2 x 4 m (3 x 6 Schlägerlängen)
Bei Gleichstand wird so lange weitergespielt, bis entweder der Aufschläger oder der Return-Spieler einen Zielfeld-Treffer mehr hat
Der Rückschläger darf auch Bälle die im Aus sind retournieren und so Treffer erzielen
Variation 1: Das Zielfeld des Aufschlägers wechselt (grau markierte Zielfelder)
Variation 2: nach dem Return wird weiter gespielt, wobei der Aufschläger den nächsten Ball in die freie Ecke spielt (bei Aufschlägen nach außen) bzw. in die Rückhandecke des Gegners spielt (bei Aufschlägen durch die Mitte). Danach wird der Punkt frei ausgespielt. Ein Durchgang wird auf 10 Punkte gespielt. Sowohl die ausgespielten Punkte als auch Zielfeld Treffer werden gewertet.
Hintergrund und Ziel der Übung:
im Spitzentennis wird (auf 1. Aufschläge) zu 80% lang durch die Mitte retourniert. Hierdurch kriegt der Return Spieler mehr Bälle ins Spiel und man gibt dem Gegner keinen Winkel für den Spielaufbau.
Durch die Zielfeld-Variationen übt sich der Aufschläger in Präzision und Variabilität bei der Platzierung des Aufschlags. Präzision und Variabilität ist zumeist wichtiger als reines Tempo
Im Spitzentennis (aber teils auch auch Clubebene) enden ca 70% der Ballwechsel nach 4 Schlägen (Aufschlag, Return und je ein weiterer Schlag pro Spieler). Diese Übung setzt den Fokus auf die ersten Schläge eines Ballwechsels.
Sicherheit 2. Aufschlag (SF)
Der Aufschläger (A) kriegt für jeden Treffer in das rot markierte Zielfeld in der Service Box einen Punkt.
Der Rückschläger (R) attackiert den Aufschlag durch lange und platzierte Returns. Der Ballwechsel wird gestoppt.
Die beiden Spieler schlagen abwechselnd je 4x auf. Nur der Aufschläger kann punkten.
Mit jedem Aufschlagfehler (Netz- oder Aus-Fehler) verliert der Aufschläger eines seiner fünf "Leben". Das Spiel/den Satz gewinnt, wer nach Verlust aller 5 Leben mehr Zielfeld-Treffer hat oder uneinholbar in Führung liegt.
Regeln & Variationen
Größe der Zielfelder: dem Können entsprechend. Zielfeld Aufschlag: z.B. 70 x 70 cm (= 1 Schlägerlänge).
Bei Gleichstand wird so lange weiter abwechselnd (nur 1 Aufschlag) aufgeschlagen, bis einer der Parteien mehr Zielfeldtreffer bei weniger Fehlversuchen hat.
Variation 1: Das Zielfeld des Aufschlägers wechselt (grau markierte Zielfelder)
Variation 2: nach dem Return wird der Punkt ausgespielt. Zielfeldtreffer durch den Aufschläger geben Zusatzpunkte. Wer nach 4 Aufschlägern mehr Punkte hat gewinnt ein Spiel und das Aufschlagrecht wechselt. Bei Punktgleichstand entscheidet der nächste Punkt.
Variation 3: die vier Aufschläge werden, wie beim normalen Spiel auch, abwechselnd von der Einstand- und Vorteilseite gespielt. Gespielt wird ein Kurzsatz bis 4 Spiele. Bei 3:3 wird ein normaler Tiebreak bis 7 Punkte gespielt. Auch hier gibt es nur einen zweiten Aufschlag.
Hintergrund und Ziel der Übung:
sicherer und platzierter zweiter Aufschlag.
Sicherheit beim 2. Aufschlag auch in Drucksituationen
Attackieren des zweiten Aufschlags durch den Returnspieler
In Variation 2+3 übt der Aufschläger sich nach dem zweiten Aufschlag in den Ballwechsel zurück zu kämpfen.
Hinweise für den Returnspieler:
versuchen den Ball früher zu nehmen
weite Ausholbewegungen vermeiden. Tempo des Aufschlags mitnehmen, weniger Tempo selbst machen und mehr auf Platzierung achten
"schnelle Füße": sicheres Attackieren setzt gute Beinarbeit voraus! Bewege Dich nicht langsam nur weil der Aufschlag langsamer kommt.
NETZANGRIFF
"Alles nach vorn" (SF)
Gespielt wird auf nur einer Einzelspielfeldhälfte. Das Einspiel erfolgt von unten.
Beide Spieler versuchen jede Möglichkeit zu nutzen, um ans Netz zu kommen und versuchen gleichzeitig den Gegner durch lange Grundschläge hinten zu halten.
Gespielt wird bis 10 Punkte.
Regeln & Variationen
Es wird ohne Stops und Lobs gespielt (Volleystops sind erlaubt)
Punkte werden erst gezählt, wenn ein Spieler die T-Linie überschritten hat. Landet zum Beispiel ein Grundschlag im Aus oder im Netz, ehe der Angreifer die T-Linie überschritten hat, wird der Punkt nicht gezählt.
Variation 1: Die Spieler spielen cross court anstelle von longline
Variation 2: Das Spielen von Stops und Lobs ist erlaubt
Hintergrund und Ziel der Übung:
Der Übergang ans Netz, die sogenannte Transition, wird so gut wie nie trainiert, ist jedoch ausschlaggebend für den Erfolg des Netzangriffs.
Grundlinienspieler produzieren häufig unerzwungene Fehler, wenn der Gegner ans Netz vorrückt.
Netzspieler spielen teils zu risikoreiche erste Volleys beim Netzangriff, anstelle den Gegner an der Grundlinie zu beschäftigen.
Mit dieser Übung wird sowohl die Transition als auch die Souveränität des Grundlinienspielers bei Netzangriffen des Gegners trainiert. Sowohl für den Netzspieler als auch für den Grundlinienspieler ist es durch das kleine Spielfeld schwer, durch direkte Gewinnschläge zum Punkt zu kommen. Der Netzspieler lernt die Länge des Platzes im Volleyspiel zu nutzen und der Grundlinienspieler lernt Strategien, den Netzspieler zu Fehlern zu zwingen und dabei Ruhe zu bewahren.
Grundlinienspiel
"Hosenträger" (ÜF & SF)
Ein Spieler spielt longline, der andere cross. Das Anspiel erfolgt von unten.
Die Spieler versuchen den Ball im Spiel zu halten bis 20 Ballkontakte ohne Fehler zustande kamen.
Regeln & Variationen
Variation 1: Der rot gezeichnete Bereich wird als "Aus" gewertet.
Variation 2: es wird auf 10 Punkte gespielt, wobei der Gewinner eines Punktes als nächstes longline spielt, der Verlierer spielt cross. Stops und Netzangriffe sind nicht erlaubt.
Variation 3: wie Variation 2, nur dass der rot markierte Bereich als "Aus" gewertet wird.
Variation 4: der longline Spieler spielt den Ball ein. Nach dem zweiten cross Schlag wird der Punkt frei ausgespielt.
Trainiert werden soll:
die seitliche Bewegung an der Grundlinie
Richtungswechsel (bzgl Schlägen und Beinarbeit)
das präzise Schlagen aus dem Lauf
in Variation 3 und 4: langes Grundlinienspiel / Winkelspiel unter Zeitdruck
TAKTIK
"2/3 Feld" (SF)
Das Spielfeld des Spielers A misst nur 2/3 des Platzes und spielt den Ball von unten in die Rückhandecke von Spieler B ein. Spieler B spielt den Ball zurück ins 2/3-Feld.
Spieler A versucht durch taktisch kluges Spiel den Punkt gegen Spieler B zu erzielen. Spieler B verteidigt sich durch sicheres Spiel.
Gespielt wird auf 10 Punkte.
Regeln & Variationen
Variation 1: das Spielfeld von Spieler A misst 2/3 des Platzes ausgehend von der Rückhandseite
Variation 2: nach dem 3. Schlag von Spieler A wird der Punkt frei zu Ende gespielt (das Einspiel wird nicht mitgezählt)
Variation 3: Spieler A muss spätestens nach dem 3. Schlag ans Netz aufrücken.
Trainiert werden soll:
(Geduldiges) Öffnen des Platzes und Ausspielen eines Vorteils durch Spieler A
sichere Verteidigung, Spiel unter Druck und Raumaufteilung durch Spieler B
Weitere Übungs- und Spielformen folgen